Glauben-Wissen-Kirche - Freiheit, Würde, Wahrhaftigkeit, Macht, Angst, Würde, Aufgabe...



Glauben-Wissen-Kirche

Freiheit und Würde in der Kirche


Glauben


"Ich glaube, dass ich nicht glauben kann." Dieser Satz heißt mit anderen Worten: "Ich vermute, dass ich nicht der festen Überzeugung sein kann, dass es Gott und eine unsichtbare Welt gibt."

Warum ist es für Kinder so leicht, mit der unsichtbaren Welt Gottes umzugehen? Die Antwort ist leicht: Sie tragen noch lebendige Erinnerung an die Welt in sich, zu der unsere Innenmenschen gehören. Diese Erinnerung geht uns allen nach und nach verloren, und wir müssen sie zurückerwerben. Unsere äußeren Sinne sind von den Eindrücken der irdischen Wirklichkeit so beansprucht, dass sie unseren inneren Sinnen, welche die unsichtbare Wirklichkeit wahrnehmen können, keinen Raum mehr geben. Warum sollte unsere Seele nicht ebenso fünf Sinne zur Orientierung in der Innenwelt haben, wie der Körper für die Außenwelt!

Hinter dem oben erwähnten Vergessen steht ein wichtiger Grund: Wir sollen in völliger Freiheit unseren Weg "zurück" in die geistige Welt finden, in die wir schließlich einmal unseren irdischen Außenmenschen mitnehmen werden. Dabei haben wir Anteil an der Erlösung der Welt.

Erlösung kann letztlich nur durch Gott geschehen, aber wir sind sozusagen seine Stützpunkte in dieser Welt, von denen aus ER wirken kann. Dazu müssen wir uns IHM öffnen und IHN wirken lassen. Unsere innere Haltung und unser Ja-Sagen dazu sind wichtiger als die Menge unseres Tuns.

Jeder Mensch kann dies begreifen, und jeder fühlt mit seinen inneren Sinnen die Wirklichkeit einer unsichtbaren Welt - die ihm allerdings oft Angst macht, weil er sich ihr gegenüber hilflos fühlt, wie sich ein Blinder dem Sehenden gegenüber hilflos fühlen kann. Ebensogut ist es aber jedem möglich, das bewußte Wahrnehmen mit den inneren Sinnen wieder zu lernen: Unsere Hilflosigkeit wandelt sich dann zur Sicherheit und Orientierung.

Das bis hier Beschriebene widerspricht keiner kirchlichen Lehre oder Meinung, sondern erklärt manches, das in der kirchlichen Verkündigung in Formeln und Glaubenssätzen versteckt ist. Und es gibt darüber zahlreiche Zeugnisse und Berichte von Kirchenlehrern, Mystikern und Heiligen. Warum bekommen die Gläubigen bei ihrer Suche nach Wahrheit so wenig Hilfestellung durch die Erklärung dieser Zusammenhänge?

Viele Theologen haben wohl selbst wenig Zugang zu diesen Zusammenhängen, und bevor sie nichts dazu erklären können, entziehen sie sich der Peinlichkeit, dieses elementare Verständnis nicht vermitteln zu können; sie würden ja damit Zuständigkeit und Macht verlieren. Und in diesem Sinne leiden die Ausbildungen der Theologen und auch teilweise die kirchliche Verkündigung.

Als der Apostel Thomas an Jesu Auferstehung gezweifelt hat, hat er die unsichtbare Wirklichkeit nur mit den äußeren Sinnen erfassen wollen: Das war sein elementarer Irrtum, der bis heute immer wieder begangen wird. Thomas hatte allerdings später die Möglichkeit, auch seine äußeren Sinne zu befriedigen. Über zwei Jahrtausende und über unzählige Generationen hat inzwischen der Christusgeist die Welt durchwirkt und uns allen die innere Freiheit vermittelt, in der wir die Zusammenhänge zwischen Innen- und Außenwelt mehr und mehr begreifen könnnen.

Zeitgemäße Glaubensverkündigung müßte sich der Wirklichkeit der unsichtbaren Dinge stellen.

Glauben kann jeder. Richtiges Glauben ist sicheres Wahrnehmen einer unsichtbaren Wirklichkeit. Glauben befreit. Glauben schenkt Sicherheit und Orientierung. Glauben ist Geschenk - wie alles Geschenk ist. Wir müssen uns "nur" beschenken lassen.

Die Christenheit muß und wird sich dahin entwickeln, dass irgendwann an die Stelle des Glauben-Müssens das sichere Wissen tritt. Wir können durch unser Suchen, Fragen und Beten schon jetzt daran arbeiten.



Glauben ist das Wissen von der Fülle des Unendlichen.





Glauben ist auch der Austausch mit der unsichtbaren Wirklichkeit.




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